Die Weltelite im Triathlon traf sich vom 31. August bis 01. September im Zuge der Global Triathlon Conference in Cascais/Portugal. MedizinerInnen, WissenschaftlerInnen und ToptrainerInnen im Multisportbereich gaben bei Vorträgen und Diskussionen ihre neuesten Erkenntnisse preis. In diesem Jahr wurde auch unser fluidlife-Chef MMag. Dr. David Höden als einer der zehn Hauptvortragenden eingeladen. In seinem einstündigen Vortrag präsentierte und verglich er die neuesten Daten bezüglich Training, Nahrungsergänzung und Verletzungen im Langdistanztriathlon auf Grundlage seiner Dissertation.
Die beiden britischen Strategieberater der Brownlee Brüder (Doppelolympiasieger und Medaillengewinner der letzten beiden Olympischen Spiele), Prof. Mike Tipton, führend in militärischem, industriellem (Sportkleidung) und elitesportbezogenem Bereich bezüglich Thermoregulation und in puncto (Über-)Leben in Kältesituationen, und sein wissenschaftlicher Partner Dr. Dan Roiz de Sa, Experte der Britisch Navy bezüglich Wärme und Hitze in Extrembedingungen, gingen auf die Herausforderungen und Möglichkeiten in Bezug auf die unterschiedlichen Wetterbedingungen sowohl an Land als auch im Wasser ein. Speziell wurden die Triathlonrennen bei den kommenden olympischen Spielen in Tokio beleuchtet, die aufgrund der schwierigen Klimabedingungen (extreme Hitze und Luftfeuchtigkeit) eine besondere Rennstrategie abverlangen werden.
Dr. Victoria Kimonides, Neurowissenschaftlerin und Biochemikerin aus Athen, ist technologische Strategiedirektorin bei Microsoft für Zentral- und Westeuropa und sprach anhand des Beispiels Real Madrid über die IT-Neuheiten hinsichtlich des gläsernen Athleten in Sachen Datenerfassung und -ausarbeitung.
Stuart Miller, anerkannter Arzt des Britischen Sportinstituts und Chefmediziner des Britischen Paralympischen Verbandes, gab einen Einblick einerseits über Neuheiten bei Behandlungsstrategien von Sportverletzungen (Achillessehne …), andererseits über die besonderen Anforderungen der paralympischen AthletInnen.
Scott Murray, Coach im höchsten Level und Ausbildner des Britischen Triathlonverbandes und der ITU, ging in seinem Vortrag darauf ein, was Coaches den WissenschaflterInnen „erzählen“ können und wie Schnittstellenprobleme beseitigt werden könnten.
Prof. Francesca Piacentini, Expertin auf den Gebieten Jugendsport, Trainingsüberwachung und Übertraining am Institut in Rom, veranschaulichte anhand der Jahrespläne der italienischen Open-Water-Nationalmannschaft mögliche Risikofaktoren in den unterschiedlichsten Bereichen für gesundheitliche und leistungsbezogene Fehlentwicklungen.
Neben den lokalen Größen wie João Beckert, Direktor und Chefmediziner des portugiesischen nationalen Trainingszentrums und der besten Langdistanzathletin Vanessa Pereira, präsentierte die Organisatorin dieser Konferenz, Dr. Veronica Vleck, langjährige Vorsitzende des medizinischen Forschungskomitees des Internationalen Triathlonverbandes (ITU) und weltweit anerkannte Wissenschaftlerin, eine Vielzahl ihrer Daten über Kurzdistanz-ElitetriathletInnen.
Abgesehen von den vielen neuen Erkenntnissen und der einzigartigen Gelegenheit war es laut David schön zu sehen, dass fast alle Vortragenden zwei Tage später aktiv am dort stattfindenden Ironman 70.3 teilnahmen. Noch schöner war es, unerwartet mit diesen netten ExpertInnen eine Woche lang Urlaub machen und bei gemeinsamen Kochabenden und diversen Aktivitäten den Wissens- und Erfahrungsschatz deutlich vergrößern zu können!